Das Wasserwerk Leopoldshöhe hat die Desinfektion des Trinkwasserleitungsnetzes mit Zustimmung des Gesundheitsamtes eingestellt.
Die bakterielle Verunreinigung ist nach drei unauffälligen Flächenproben aus dem Gesamtnetz der Trinkwasserversorgung Leopoldshöhe beseitigt.
Im Rahmen der vorgeschriebenen und regelmäßig durchgeführten Probeentnahmen aus dem Trinkwasserleitungsnetz der Gemeinde Leopoldshöhe, kam es im November 2018 zu Auffälligkeiten im Bereich des Untersuchungsparameters „Coliforme Bakterien“.
Die Trinkwasserverordnung schreibt für coliforme Bakterien den Grenzwert „Null“ vor. Zu den coliformen Keimen gehören auch zahlreiche Umweltkeime, die keine gesundheitliche Relevanz für den Menschen haben.
Wird dieser Parameter im Rahmen der Untersuchungen jedoch auffällig, sind unverzüglich vorsorgliche Gegenmaßnahmen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung einzuleiten.
Diese Gegenmaßnahmen sind gemäß Trinkwasserverordnung: Spülen, Reinigen und Desinfizieren.
Das Gesundheitsamt ordnete als Erstmaßnahme die Desinfektion mittels Natriumhypochlorit an. Die Presse wurde informiert und auf der Internetseite der Gemeinde Leopoldshöhe wurden Ansprechpartner genannt, da durch die Desinfektion eine wahrnehmbare Geruchs- und Geschmacksveränderung bei den Wasserkunden nicht auszuschließen war. Aufkommende Nachfragen der betroffenen Wasserkunden wurden auch an den Wochenenden über die eingerichteten Informationsstellen ausführlich beantwortet.
Die Versorgung der Gemeinde Leopoldshöhe erfolgt zur allgemeinen Sicherheit über Ringleitungen. Daher konnte die Desinfektionslösung nur an zentraler Stelle über die Hochbehälteranlage in das Netz eingespeist werden. Die Einhaltung der Desinfektionsgrenzwerte wurden täglich mehrfach von den Mitarbeitern des Wasserwerkes im gesamten Versorgungsgebiet überprüft.
Diese Maßnahme verlief parallel zu intensiven Untersuchungen und Überprüfungen im öffentlichem Leitungsnetz und privaten Hausinstallationen.
Im Rahmen dieser Untersuchungen wurden Fehlanschlüsse, sowie unnötige Leitungsabschnitte festgestellt, außer Betrieb genommen und die Trennung bzw. der Rückbau angeordnet, oder auch selbst durchgeführt.
Weiterhin wurden in wöchentlichen Abständen engmaschig Trinkwasserproben aus dem Leitungsnetz entnommen, um eine evtl. auslösende Quelle zu lokalisieren.
Die Probeergebnisse wiesen vermehrt auf Verunreinigungen im Bereich Leopoldshöhe und Schuckenbaum hin, die sich jedoch nicht genauer auf einzelne Anschlüsse oder Bauteile eingrenzen ließen.
Im Dezember 2018 wurden nach zwei bereits unauffälligen Flächenproben in der Probe vor Weihnachten plötzlich wieder Verunreinigungen im Bereich der Schötmarschen Straße festgestellt. Damit wurde die Hoffnung des Wasserwerkes und des beteiligten Gesundheitsamtes auf komplette Einstellung der Desinfektion, noch im Jahr 2018, leider nicht bestätigt.
Zum Jahresbeginn 2019 wurde die Desinfektion mittels Natriumchypochlorit intensiviert, was bei vielen Wasserkunden zu erneuten Rückfragen aufgrund einer teilweisen deutlich wahrnehmbaren Geruchs- und Geschmacksveränderung des Trinkwassers geführt hat.
Da die bakterielle Verunreinigung nicht auf einzelne Leitungsabschnitte zu begrenzen war, wurde von weiteren kostenintensiven Reinigungsmaßnahmen einzelner Streckenabschnitte abgesehen.
Letztendlich wurde in der 7. KW 2019 die Desinfektion eingestellt. Die Flächenproben am 14., 21. und 28. Februar waren ohne Auffälligkeiten und die Anordnung des Gesundheitsamtes konnte aufgehoben werden.
Auch wenn dem Trinkwasser im Rahmen der zulässigen Grenzwerte Natriumhypochlorit zugesetzt wurde, war der Verzehr und die Nutzung des Lebensmittel Wasser zu keinem Zeitpunkt gesundheitlich bedenklich.
Das Wasserwerk Leopoldshöhe bedankt sich ausdrücklich bei allen Wasserkunden für das entgegengebrachte Verständnis und die Unterstützung aus dem Kreis der Wasserkunden.