"Wir sind beeindruckt von der guten Resonanz", berichtet Frank Sommer, Teamleiter des Leopoldshöher Ordnungsamts. Nicht nur Bürgerinnen und Bürger aus Leopoldshöhe, sondern auch aus den Nachbarkommunen loben die neue Regel zur Plakatierung. Den meisten ist bewusst, dass Plakate und Banner aus Kunststoff bestehen – und daher gilt: Weniger ist mehr.
Die im Gemeinderat vertretenen Parteien hatten sich im Vorfeld der Kommunalwahl darauf geeinigt, ein übermäßiges Plakatieren in Leopoldshöhe zu vermeiden. Diesen Beschluss hat der Rat am 12. Juni gefasst, einstimmig.
Ziel ist es, unser Ortsbild zu schonen, Umweltbelastungen zu reduzieren und einen fairen, sachlichen Wahlkampf zu fördern.
Anstatt die Straßen und Plätze mit Einzelplakaten zu überfluten, wurden in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung fünf zentrale Standorte mit Bauzäunen eingerichtet, an denen alle Parteien und Wählergemeinschaften gleichberechtigt werben können.
Dass dieser Ansatz funktioniert, bestätigen auch die Parteien: Die Zahl der bestellten Plakate ist im Vergleich zu früheren Wahlen deutlich gesunken – wo früher hunderte Einzelplakate bestellt wurden, reichen nun wenige, zentral platzierte Exemplare. Die Änderung im Ortsrecht hat ihr Ziel erreicht.
Am Anfang sind Fragen und Missverständnisse aufgetreten. „Das war zu erwarten und wir sind von dem größtenteils rücksichts- und maßvollen Umgang mit Sichtwerbung zufrieden“, so Dirk Puchert-Blöbaum, Leiter des zuständigen Fachbereiches.
„Einige wenige Ausnahmen, die im Gemeindegebiet nicht zu übersehen sind, bestätigen allerdings die Regel“, ergänzt Bürgermeister Martin Hoffmann. „Gemeinsam mit der Politik könnte die Satzung in einer neuen Version noch präziser gefasst werden.“
Im Vergleich zu unseren Nachbarkommunen ist dieses Modell bisher die Ausnahme. Bürgermeister Markus Baier aus Lemgo wünscht sich das Leopoldshöher Konzept auch für seine Stadt. Unser Konzept beweist: Sichtbarkeit geht auch ohne jedes freie Feld zu nutzen – das spricht sich inzwischen sogar über die Gemeindegrenzen hinaus herum.